Montag, 5. Januar 2009

Auftakt

Ich begrüße euch auf meinem neuen Blog, welcher sich um meine Erlebnisse und Eindrücke während meines Praktikums in den USA drehen soll.

Für alle nicht Eingeweihten kurz ein paar Worte zu meiner Person. Mein Name ist Martin und ich absolviere ein Praktikum bei BMW in den USA in unserem Werk in Spartanburg und möchte auf diese Art und Weise meine Freunde über meine Erlebisse unterrichten.

Nach einer tollen Abschiedsfeier, welche ich leider etwas auf Sparflamme genießen musste, schwang ich meinen Arsch Sonntag früh in den Flieger und wackelte der Sonne entgegen. Mit leichter Verspätung landete ich dann nach diversen Umstiegen in Jacksonville wo Toni, mein Kompagnon für das nächste halbe Jahr, mich mit unserer neuen Eierfeile abholen durfte.

Kurz ein paar Worte zum Buick – er ist länger als ein 7er, hat ausreichend Hubraum, schwimmt wie ein Hochseedampfer und bremst auch so. Ich weiß nicht was passiert, wenn 4 oder 5 Bodenwellen nach einander unsere Reise kreuzen und die Tatsache, dass bei 160 km/h Schluss ist, ist wirklich kein Nachteil da dir 80 km/h schon rasend schnell vorkommen.

In Jacksonville haben wir eine Nacht verbracht um ein wenig von der Reise zu erholen.

Nächster Halt Daytona Beach!

Das Erste, was man lernt ist die wahnsinnige Größe und vollkommen andere Herangehensweise an das Leben. Du findest Städte mit 500000 Einwohner aber ein Zentrum sucht man vergebens. Es ist einfach eine riesige Ansammlung von Häusern, welche sich immer weiter ausgebreitet haben. Daytona selber war ein recht verlassenes Städtchen, da wir es in der Nebensaison besucht haben und es stark von Bikertreffen und Speedwayveranstaltungen abhängig ist.

 

Orlando

Einen Tag später tauchten die Häuser von Orlando vor unserem Buick auf und in mir kündigte sich eine Erkältung an. Zu meiner schnellen Genesung, schließlich stand Silvester vor der Tür, packte ich mich an den Pool und ließ es ruhig angehen.

Was die Amis wirklich können ist Fleisch zubereiten, nur leider stimmt die Dimension nicht ganz mit europäischen Verhältnissen überein. Wir wollte in einem Steakhouse schön Abendessen gehen und bekamen eine Einführung in das Fleischerhandwerk. Vor der Bestellung schleppte der Kellner ein großes Tablett mit den verschieden Steakarten an den Tisch und das größte Stück Fleisch brachte 50 OZ auf die Wage. Nun muss man wissen, dass 50 OZ in etwa 1,5 kilo entsprechen. Vor uns lag eine 5 cm hohe Fleischscheibe und Toni fragte nur noch: Is this the right dimension? – wir aßen an diesem Abend flambiertes Hünchen und konnten nur froh sein, dass die Viecher nicht so groß wie ein Schwein werden.

 

Silvester in Miami

Miami – ich kann wirklich sagen, dass es die geilste Stadt ist, die ich je gesehen habe. Der Hauch von Südamerika mit alle den Palmen und dem Wasser bringen eine fantastische Atmosphäre. Die Küste ist von mehreren Inseln vorgelagert, welche mit Brücken verbunden sind. Den Abend haben wir auf dem Ocean Blvd auf Miami Beach verbracht, was so eine Art Poser Meile darstellt wo die Kleider immer kürzer und die Typen immer reicher werden. Alles was halbwegs Titten in ein Kleid pressen konnte stolzierte auf und ab oder tänzelte in den zahlreichen Promenaden Clubs um die Wette. Eintritt um die 300 Dollar und einen Cocktail konnte man für läbische 40 Bucks erwerben. Genau hier zeigte sich die volle amerikanische Oberflächlichkeit am deutlichsten ab. Mitternacht haben wir am Strand verbracht wo ein kurzes aber geniales Feuerwerk hoch ging.

 

Key Largo

Wenn man weiter in Richtung Süden fährt kommen rechter Hand die Everglades mit ihren riesigen Sümpfen und zahlreiche Alligatoren bevor die Keys als südlichste Spitze Floridas beginnen. Die erste Insel ist Key Largo wo wir die nächsten Tage nächtigen durften, um dann einen Tagesausflug nach Key West zu unternehmen.

 

Key West

Key West ist die südlichste Insel der Keys und je weiter man sich ihr nähert, desto stärker werden die kolonialen Einflüsse in der Baukunst deutlich.

Schon die Fahrt nach Key West ist eine Reise wert, da die Inseln mit einer einzigen Brücke verbunden sind und man teilweise quasi auf dem Wasser fährt.

Um die Insel am schnellsten zu erkunden haben wir uns zwei Hayabusa ähnliche Rennmaschinen ausgeliehen und sie dann zur Tarnung auf 50 km/h drosseln lassen. Leider habe die Tuner irgendwie auch leicht das Chassis verändert und die Bikes wirkten recht zahm. Die Fotos zeigen es nicht, aber der Sound bei 8000 Touren war gigantisch.

Toni hatte beim Anlassen etwas zu sehr mit dem Gas gespielt und prompt war die Kiste abgesoffen. Was machen wenn die Mühle eine Fliehkupplung besitzt? „The fucking man“ (Eigenlob vom Vermieter) ranholen und sein Wissen auf die Realität wirken lassen. Nach kurzer Unterbrechung konnte also die Reise losgehen und irgendwie schaffen wir es immer wieder im nächsten örtlichen Slam zu landen. Was macht der Europäer? Schnell Fotos vom Elend schießen und die brachiale Kraft der 50 Kubik auf die Straße wirken lassen. Nach drei Stunden war ich dann doch ganz froh die Räder wieder abgeben zu dürfen, da sie nicht wirklich zuverlässig wirkten und ich ungern bis zum Auto laufen wollte.

Den nächsten Tagen haben wir in Ruhe die immerhin 1300km lange Heimreise angetreten und sind Samstagabend gut in Greenville angekommen.

2 Kommentare:

  1. Ene Messe geile Karre coole Fotos hoffe ich seh und hör bald mehr von euch. Wünsche euch noch ne schöne Zeit und macht weiter so. MfG Nico

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  2. Viele Grüße von Thomas und Franzi aus dem verschneiten Erzgebirge. Wir freuen uns ab und zu mal was von deinen Erlebnissen zu erfahren. Nach deiner Rückkehr mußt du uns unbedingt mehr von dem "Drogentest" erzahlen. :) Lass es Dir weiter gut gehen und bis bald.

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